Internationaler Meister (HWK) im Kurzzeiteinsatz: Errichtung eines Musterhauses - Praktischer Grundlagenkurs Eindeckung mit Trapezblechen u. Betondachstein-Hohlpfannen

Internationaler Meister (HWK)

Speziell für den Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit führt die Handwerkskammer Frankfurt-RheinMain eine Fortbildung durch, in der fachliche Kompetenzen von langjährigen Industrie- und Handwerksmeistern ergänzt und erweitert werden. Diese erhalten insbesondere hier gezielte Unterstützung:

  • Interkulturelle Kompetenzen
  • Internationales Projektmanagement
  • Berufs- und Ausbildungssysteme
  • Unternehmensgründungswissen und Außenhandel
  • Leben und arbeiten in fragilen Staaten

Schon während der Fortbildung erfolgt als Herzstück ein Ersteinsatz in einem Projekt der Handwerkskammer oder einer Partnerorganisation weltweit. Ziel ist es, hochqualifizierten Fachleuten das Betätigungsfeld Entwicklungszusammenarbeit zu erschließen und Vorhaben davon profitieren zu lassen.

 
 

Ein House for Africa

Eine Gruppe von Handwerksmeister/innen führt ein über die GIZ GmbH finanziertes Berufsbildungspartnerschafts-Projekt mit dem St.Simon Peter Vocational Training Centre in Hoima/Uganda durch. Vom Auftragnehmer ist gewünscht im Rahmen einer Unterweisung, ein Musterhaus mit traditioneller und moderner Bauweise mit Erneuerbaren Energien als Anschauungsobjekt und Lehrraum zu errichten. Durch die unterschiedlichen Bauweisen des Musterhauses wird eine Diskussionsbasis geschaffen werden, um den Wohnstandard und die Qualifikation der Baugewerke, durch eine stärkere Praxis- und Bedarfsorientierung in der beruflichen Bildung, zu verbessern.
Im „St. Simon Peter´s Vocational Training Centre in Hoima/Uganda, werden die Craft Courses Brick Laying, Carpentry and Joinery sowie Welding and Metal Fabrication Section in diesem Rahmen des Projektes unterstützt.
Hier sollen die Kenntnisse und Fertigkeiten für die Lattung und Eindeckung von Trapezblechen und Betondachstein-Hohlpannen mit Erstellung der Anschlüsse vermittelt werden. Eine Dachrinne aus Blech zur Regenwassergewinnung wird montiert.

 
 

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Skilled Crafts and Trades Network 4 Africa


Auftraggeber: BMZ via GIZ


Land: Uganda/Hoima


Träger: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn


Einsatz: Eindecken des Daches in verschiedenen Deckungen mit Unterkonstruktion und Dachrinne eines Musterhauses im Rahmen einer Lehrunterweisung


Einsatzzeit: Juli 2019


Kurzzeitexperte: Internationaler Meister (HWK), Jahrgang 2019, Dachdeckermeister, Energieberater im Dachdeckerhandwerk, Betriebswirt des Handwerks, Wolfgang Höhne

 
 

 
 

Das sagt der Kurzeitexperte zu seiner Aufgabenstellung

In der Region um Hoima soll in Zukunft Erdöl gefördert werden. Hierfür ist der Aufbau einer besseren Infrastruktur in Gewerbe, Verkehrswegen und dem Gebäudebestand erforderlich. Dementsprechend sind derzeit sogar Bauarbeiten an einem Internationalen Flughafen im Gange. Hoima ist eine attraktive Region in der in Zukunft eine große Nachfrage für hochwertige Bau- und Wohnstandards bestehen wird. Daher liegt es nahe das Ausbildungsniveau und die berufliche Handlungskompetenz in den Bau-Handwerken zu steigern.
Um dieses Projektziel zu erreichen, müssen der aktuelle Baustandard und die vor Ort verfügbaren Werkstoffe ermittelt und die Qualität angehoben werden.

„Meine Aufgabe bestand darin für die Lehrlinge des St. Simon Peter`s Vocational Training Centre ein praktisches Training durchzuführen. Dieses befasste sich mit der Dacheindeckung eines Musterhauses. Hierbei wurde vom Auftraggeber gewünscht, die bauseits produzierten Hohlpfannen aus komprimierten Beton zu verlegen und ggf. den Trainingsplan zu modifizieren."
Überwiegend wurde das Training mit einer realen Neubaumaßnahme im Ausbildungszentrum verknüpft. Dies hatte den Vorteil, daß das vermittelte Wissen gleich praktisch umgesetzt wurde.

Folgende Trainingsinhalte wurden vermittelt:
Grundlagen der Erstellung eines Unterdaches, der Herstellung und Verlegung einer Dachlattung aus Holz.
Die Eindeckung mit Trapezblechen und BetondachsteinHohlpfannen.
Die Verlegung und Lackierung einer Dachrinne aus Metall und die Montage eines Ortganges mit Stirn und Deckbrett.
Maschinentraining mit Akku-Schrauber und Akku-Kreissäge, Erläuterung der Unfallgefahren und die Wichtigkeit der persönlichen Schutzausrüstung beim Umgang mit Maschinen, Gerüsten und Dächern.

Das Ziel war es neue Techniken und Konstruktionen zu vermitteln. Um den Erfolg messen zu können wurde am Ende des Einsatzes ein Fragebogen unter den Auszubildenden verteilt.